Narrenzunft 77 Ratshausen

Schlichem Bauch

Historie der Narrenzunft 77

 

Die Narrenzunft 77 Ratshausen wurde am 15.08.1977 im Gasthaus Sonne gegründet. Jedoch wurde auch schon vor dieser Zeit Fasnet in der kleinen Schlichemtal Gemeinde gefeiert.


Einer der ersten Hinweise auf die Ratshausener Fasnet ist vom 04.03.1821. In alten Pflegschaftsrechnungen heißt es: Wendelin Dannecker erhielt von seinem Pfleger Wolfgang Dannecker Reuthaler 2 Gulden 12 Kreuzer Fasnetgeld. Weitere Eintragungen finden sich noch über Jahre verteilt. Als logische Folgerung dieser Angaben muss der Schluss gezogen werden, dass wenn trotz sparsamer Verwaltung dieser Pflegschaftsgelder schon 1821 Fasnetgeld an die Weisen ausbezahlt wurde, die Fasnet im Dorf einen hohen Stellenwert besaß und auch gefeiert wurde. In diesen Jahren zogen "Budexa" (alte Puhhexen) und "Maschgera" (Maskierte) durch die Straßen und "wälschten" (mit verstellter Stimme aufsagen) den Dorfbewohnern. Im Jahr 1863 "wälschten" die "Ledigen" dem damaligen Orts Schulmeister B. Lay, der sich so darüber erregte, dass er aus dem Haus rannte und einem Narren die "Larve" (Maske) zusammenschlug und einen anderen mit einem Stockdegen verletzte. Danach erhielt er von den ledigen Narren eine anständige Tracht Prügel. Diese Sache weitete sich zu einer unerfreulichen Angelegenheit aus, da Lay auf dem Schultheißamt Anzeige erstattete. Doch die Narren erhielten Unterstützung von Schulheiß Franz Carl Koch, der meinte: Wäre Lay klug gewesen, hätte er seine Wohnung nicht verlassen. Damit war die Sache erledigt. Wer zur Fasnetszeit hausschlachtete, konnte sicher sein, dass vermummte Vespergäste vorbeischauten um zu "heischen" (Bitten um Trink und Esswaren).


Nach der Jahrhundertwende wird von Fasnet-Veranstaltungen im Gasthof Sonne, Gasthof Engel und Gasthof Adler berichtet. In dieser Zeit wurde der Karneval vom Rhein nachgeahmt. "Prinz Karneval" war an der Macht.


In den 20er Jahren war es üblich, dass sich der eine oder andere in Schömberg einen Fuchswadel auslieh. Oft nur einen Tag, oder gar nur stundenweise. So war es möglich, dass sich in dem selben "Häs" während eines Tages 4 oder 5 verschiedene Träger befanden. In jenen Jahren schafften sich deshalb einzelne Personen im Ort Fuchswädel an (Albert, Franz und Bernhard Koch aus der Vorstadt).


Nach dem Zweiten Weltkrieg untersagte die französische Besatzungsmacht jegliche Fasnetsbelustigung. Doch schon im Jahr 1947 konnte man wieder der Narretei huldigen.


Am 15.08.1977 wurde die Narrenzunft 77 Ratshausen gegründet. Auf der Gründungsversammlung traten der Zunft 37 Mitglieder bei. Aus der Wahl zur Vorstandschaft ging Albert Koch als 1. Zunftmeister, Uli Staudte als 2. Vorsitzender, Lothar Staiger als Kassier und Sigrid Staiger als Schriftführerin hervor. Auf der Gründungsversammlung wurde auch beschlossen ein "Ratshausener Narrenkleid" zu schaffen, wozu der Ratshausener Künstler Anton Dannecker die Entwürfe und Modelle schuf. Auch wurde eine Tanzgarde der Zunft angegliedert.


Am 16.05.1980 trat die Narrenzunft 77 Ratshausen dem Narrenfreundschaftsring Zollernalb bei.


Das erste Großereignis der NZ 77 war das 9. Ringtreffen des Freundschaftsring Zollernalb vom 06 - 08.02.1987 in der Schlichemtal Gemeinde. Es waren 29 Zünfte geladen und alle kamen.
1987 wurde die Einzelfigur des Plettenberggeistes geschaffen, dessen Aufgabe es ist die Fuchswädel anzuführen und ihnen mit einem knorrigen Stock den Takt anzugeben.


Im Jahr 2007, genauer vom 26.-28. Januar, feierte die NZ 77 Ratshausen mit dem 29.Ringtreffen des Narrenfreundschaftsring Zollernalb ihr 30-jähriges Bestehen.


Bis zum heutigen Tag organisiert der Narrenrat alle Aktivitäten der Narrenzunft.       

     


Narrenväter der Narrenzunft 77 Ratshausen  

 

Name

Amtszeit

Albert Koch

1977 - 1985

Albin Hummel

1985 - 1987

Alexander Schäfer

1987 - 1997

Olaf Steiner

1997 - 2002

Stefan Häring

2002 - 2017

Gunter Walter 

2017 - heute